01.11.2009
Ein Wetterumschwung steht an. Das Mitteleuropa-Hoch wird nach Osten abgedrängt, von Westen nähert sich ein Tief: das ist die Konstellation, die den böhmischen Wind auslöst, der kräftig von Süden über das Erzgebirge bläst.
Im Winterhalbjahr bedeuten Hochdruckgebiete über Mitteleuropa oft graues Wetter mit hartnäckigem Nebel oder Hochnebel. Das Böhmische Becken ist darüf besonders anfällig. Wenn der böhmische Wind aufkommt, wird der dort liegende Hochnebel über den Erzgebirgskamm gedrückt, was auf engstem Raum zu völlig gegensätzlichen Wetterverhältnissen führen kann. Eine typische Böhmwind-Wetterlage gab es am 1. 11. 2009, dazu nun einige Bilder.
Zinnwald-Georgenfeld präsentiert sich winterlich durch Nebel und Dauerfrost.
Was aussieht wie eine geschlossene Schneedecke auf der Straße, ist von den Bäumen gefallenes Eis.
Die Natur ist inzwischen ganz auf Winter eingestellt. Dieser Baum, der noch vor zwei Wochen in sommerlichem Grün dem Wintereinbruch getrotzt hatte, hat sein Laub inzwischen abgeworfen.
Seit zwei Tagen lautet die Standardmeldung der Wetterstation "Nebel mit Raueis" bei etwa -4°C, was deutliche Spuren hinterlässt.
2,5km entfernt auf dem Kahleberg ist ein faszinierendes Wechselspiel aus Nebel und Sonne zu beobachten. Die Lichtverhältnisse ändern sich im Sekundentakt. So hübsches Fotolicht zur Mittagszeit könnte man öfter gebrauchen ...
Die Nebelschwaden gelangen bis zum Galgenteich, dem oberen der beiden Altenberger Trinkwasserspeicher. So ein Wellengang ist an einem so kleinen See nicht gerade alltäglich. Trotzdem konnte sich an windgeschützten Stellen Eis bilden.
Bei klarem Wetter blickt man hier zum Kahleberg ...
In Altenberg ist das Wetter zweigeteilt, die Grenze zwischen Nebel und Sonnenschein verläuft mitten durch die Stadt.
Am nordwestlichen Ortsrand von Altenberg kommt der Nebel nicht an. Man kann dabei zuschauen, wie er über den Geisingberg fließt, und das abgesehen vom Wind bei herrlichem Spätherbstwetter.
Zum Abschluss noch eine windige Abendstimmung mit im Hintergrund vorbeifließendem böhmischem Nebel.
Am darauffolgenden Morgen ist es vorbei mit den schönen Stimmungen. Die Warmfront ist angekommen und bringt Eisregen - damit wird es auch dort, wo es gestern noch schön sonnig war, richtig ungemütlich ...