16.10.2012

Erster Gruß des Winters

Der Winter tut sich dieses Jahr ziemlich schwer: 2010 waren schon am 30. August, 2011 immerhin im September die ersten Flocken auf dem Feldberg gefallen. Die erste geschlossene Schneedecke gab es in beiden Jahren im Oktober, wobei es im letzten Jahr schon Anfang des Monats für beträchliche Schneemengen reichte.

Dieses Jahr dagegen fielen die ersten zaghaften Flocken erst am 15. Oktober. Das reichte zumindest für ein leichtes Anzuckern der höchsten Schwarzwaldgipfel. Doch wie man das von solchen Kaltfronten kennt, machte die Front wieder einmal in dem Moment schlapp, als die Luft endlich kalt genug für Schnee war. Schauer auf der Rückseite gab es keine, aber immerhin noch einen Tag lang gefrierenden Nebel in den Hochlagen. So verbreitete sich am nächsten Tag rasant ein Webcambild über Facebook, das scheinbar einen schneebedeckten Feldberg zeigte. Tatsächlich war das Weiß aber nur durch Eisablagerungen im gefrierenden Nebel zustande gekommen, die kümmerlichen Schneereste dazwischen waren kaum noch zu finden. Vormittags verflüchtigte sich die weiße Pracht dann vollständig in der Herbstsonne.

Nun steht erst mal ein markanter Warmluftschub an, bis zum ersten richtigen Wintereinbruch auf den Schwarzwaldhöhen kann es also noch dauern. Das könnte natürlich auch darauf hindeuten, dass der Winter dieses Jahr sein Pulver nicht zu früh verschießen will und dafür von Dezember bis Februar alles gibt. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen. :-)

Doch auch wenn der erste Versuch des Winters, den Hochschwarzwald einzunehmen, nicht besonders erfolgreich war - die Morgenstimmung in der vereisten Landschaft war grandios. Schnee lag zwar, wie schon gesagt, so gut wie keiner, aber frisches Weiß in Kombination mit einer Inversion einschließlich Fernsicht und Nebelmeer, das gibt es im Schwarzwald selbst im Winter nur an wenigen Tagen im Jahr zu bewundern. Wer an diesem frischen Herbstmorgen den Weg auf einen der Schwarzwälder 1400er auf sich genommen hat, wurde mit einer ganz besonderen Stimmung belohnt. Hier also die Bilder vom Herzogenhorn.

Anmerkung: Die Bilder von diesem Morgen sind größtenteils dem Festplattencrash zum Opfer gefallen. Zwei Raw-Dateien waren noch lesbar, diese habe ich knapp acht Jahre nach der Aufnahme neu entwickelt (die beiden größeren Bilder in diesem Beitrag, der Rest ist nur noch in klein erhalten geblieben). Dabei fand ich es selbst interessant zu sehen, wie sich mein Bearbeitungsstil in dieser Zeit gewandelt hat. Die beiden letzten Bilder, die vom Bildausschnitt her sehr ähnlich sind, bieten das perfekte Vergleichsmaterial. Ich lege heute noch mehr Wert auf Realitätsnähe als damals, aber im Vergleich gefällt mir irgendwie das recht dunkle alte Bild besser, und ganz unplausibel sieht dieses ja auch nicht aus ...



Kalter Herbstmorgen auf dem Herzogenhorn











Alpenblick vom Herzogenhorn über dem Nebelmeer


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