18.08.2024
Lohnt es sich noch, diesen Blog ständig aktuell zu halten? Abgesehen davon, dass sich so leicht ein ganzer Berg an nachzuholenden Blogposts ansammelt, sobald man ein oder zweimal fotografieren gegangen ist und danach nicht gleich die Website aktualisiert hat – liest das überhaupt noch jemand?
Mal schauen, wie sich das künftig entwickelt. Für die Schwarzwald-Fototouren im Sommer beschränke ich mich jedenfalls diesmal auf einen zusammenfassenden Beitrag. Ist ja eh nur die viertschönste Jahreszeit. Wobei sie dieses Jahr immerhin einige schön wechselhafte und damit fotogene Wetterlagen zu bieten hatte.
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02.06.2024
Vor einigen Monaten war ich in der Umgebung von Breitnau unterwegs. Es war ein trüber Tag mit tiefen Wolken, die auf den Hügeln für Nebel sorgten. Dabei stieß ich auf ein Waldstück, das in diesem Nebel so schön aussah, dass ich es bereute, keine Kamera mitgenommen zu haben (es war Vorfrühling, da rechnet man nicht unbedingt damit, eine Kamera zu brauchen).
Seitdem warte ich auf einen Tag mit passendem Wetter, also genauso tief hängenden Wolken, um die Fotos aus diesem Wald nachzuholen. Heute war es soweit.
Und weil die Ravennaschlucht anschließend am Weg lag, habe ich diese nach nur zwei Tagen erneut besucht. Es gab noch genauso viel Wasser wie vorgestern, und es hatte dieselbe bräunliche Färbung. Wobei diese weiter oben, bevor Ödenbach und Jungholzbach zur Ravenna zusammenfließen, nicht ganz so ausgeprägt war. Daher habe ich mich diesmal für Farbfotos entschieden, um die beiden Quellbäche der Ravenna wenige Meter vor dem Zusammenfluss bildlich festzuhalten.
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31.05.2024
Im Südschwarzwald hat es, genau wie in großen Teilen Deutschlands, in den letzten Wochen viel geregnet. Allerdings nicht außergewöhnlich viel. Die Extremereignisse haben uns hier alle verschont, so auch heute, wo etwas weiter östlich schon bedrohliche Niederschlagsmengen gefallen sind. Trotzdem führen die Bäche auch hier gerade reichlich Wasser. Im Fall der Ravenna ist es schon ein bisschen zu viel, wobei nicht die Wassermenge das Problem ist, sondern die bräunliche Färbung des Wassers. Ich habe ein paar Probeaufnahmen mit der K-1 gemacht und dann beschlossen, angesichts der schmutzigen Farben der K-3 III Monochrome den Vorzug zu geben. Könnte ich eigentlich öfter machen – die größte Herausforderung bei der Bearbeitung von solchen Bachbildern ist meiner Erfahrung nach oft die realistische Wiedergabe der Farben. Manchmal kann es die beste Lösung sein, diese einfach wegzulassen.
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26.05.2024
Einer dieser Abende, an denen das Satellitenbild ein gewisses Potential für Wolkenlücken in Richtung Sonnenuntergang versprach, wobei das Flop-Risiko relativ hoch war. Ich habe es trotzdem versucht und einen Aussichtspunkt am Dr.-Ganter-Weg mit Blick über das Zastlertal besucht. Dort hat man eine Aussicht Richtung Nordwesten, so dass sich diese Stelle für Sonnenuntergangs-Aufnahmen nur in der Zeit der längsten Tage im Jahr eignet, wenn die Sonne möglichst weit nördlich untergeht.
Die Sonne habe ich letztendlich zwar nicht zu Gesicht bekommen, aber wie sie die Vogesen im Hintergrund angeleuchtet hat, war auch ganz ansehnlich.
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25.05.2024
Ich bleibe dabei: das E-Bike war meine beste Anschaffung der letzten Jahre. Einfach mal an einem Nachmittag ganz entspannt eine 55-km-Tour mit 900 Höhenmetern machen und dabei jede Menge potentielle neue Fotospots entdecken: es ist ein Genuss. Die Route verlief von Löffingen hinunter an die Wutach, auf der anderen Seite hoch nach Bonndorf, weiter östlich wieder durch das Wutachtal nach Blumberg, von wo aus ich den Bahnhof Hüfingen angesteuert habe, allerdings nicht ohne vorher noch den Buchberg mit seiner eindrucksvollen Aussicht mitzunehmen.
Wobei ich diese Aussicht schon kannte. Man hat einen Tiefblick ins Wutachtal und einen Fernblick über den östlichen Schwarzwald, aber Bilder mit Tiefenwirkung zu machen ist alles andere als einfach. Es fehlen die Gestaltungsmöglichkeiten für den Vordergrund und die Tiefenstaffelung. Wenn allerdings das Wetter zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten ins Spiel bringt, dann kann man dort als Fotograf durchaus Spaß haben. Besonders schön war die Blickrichtung über Ewattingen zum 39 km entfernten Feldberg, wobei der Blick über die Wutachflühen auch seinen Reiz hatte.
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20.05.2024
Zurück im Schwarzwald habe ich am Abend des Pfingstmontags die Möglichkeit genutzt, wieder eine kleine Radtour zu unternehmen, um die eine oder andere Ecke meiner Wahlheimat zu erkunden, die ich noch nicht kannte – diesmal im Gebiet zwischen St. Märgen-Glashütte und der Bundesstraße. Auf einen unbekannten Wasserfall dieser Größenordnung zu stoßen, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Mag sein, dass der Bach gerade etwas mehr Wasser führt als üblich, aber dass diese Stelle anscheinend bei Fotografen völlig unbekannt ist und auch nicht als "Highlight" in Komoot eingetragen ist, hat mich dann doch gewundert. Umso schöner, so einen Ort scheinbar als Erster zu entdecken. Ein Stativ hatte ich leider nicht dabei, aber immerhin ein Weitwinkelobjektiv mit passendem Polfilter für die Dokumentation dieser schönen Stelle.
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16.05.2024
Der Teil der Reise, auf den ich mich am meisten gefreut hatte – und ausgerechnet zu dieser Zeit war ich nicht gesund. Eine kleine Erkundungsrunde durch die nähere Umgebung musste am ersten Tag trotzdem sein, und am verregneten zweiten Tag bin ich die Strecke erneut abgefahren, um vielleicht das eine oder andere Foto mitzunehmen. Am ehesten zeigenswert war am Ende diese Aufnahme.
Für den Morgen des dritten Tages habe ich trotz Männerschnupfen den Wecker auf halb fünf gestellt und dann am Coniston Water eine Stunde lang vergeblich darauf gewartet, dass die Morgensonne wie vorhergesagt die Berge im Hintergrund beleuchten würde. Aber das Warten hat sich am Ende doch gelohnt. Das waren meine besten Landschaftsbilder der Reise.
Am folgenden Tag (dem letzten vor der Rückreise) ging es mir wieder etwas besser, so dass wir noch eine größere Rundfahrt durch die Region machen konnten – leider bei suboptimalen Wetter- und Lichtverhältnissen, aber ein Bild vom Wastwater mit dem höchsten Berg Englands, Scafell Pike, im Hintergrund möchte ich trotzdem zeigen.
Eindeutig eine Region, in der ich mir einen längeren Aufenthalt vorstellen könnte, vor allem da ich krankheitsbedingt nicht so viel davon sehen konnte, wie in der Zeit möglich gewesen wäre. Werden wir noch mal hinfahren? Fraglich. Denn es gibt ja auch noch Schottland, wo dieses Landschafts-Niveau der Standard ist ...
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12.05.2024
Eine weitere Station der Reise war Haworth, die Heimat der Brontë-Schwestern. Ich breite lieber den Mantel des Schweigens über das übelste FOMO-Erlebnis meiner Fotolaufbahn (ihr wisst schon, die Himmelserscheinung, die jeder fotografiert hat, nur ich nicht). Experten rechnen ja mit weiteren Sonnenstürmen in diesem Jahr, hoffen wir mal das Beste. Stattdessen habe ich ein paar Bilder zu zeigen von einer kleinen Wanderung durch die Landschaft, in der der Roman "Wuthering Heights" spielt und die meiner Vorstellung vom typischen ländlichen England näher kam als die vorige Station. Mauern, Tore und Schafe sind dabei ein wesentlicher Bestandteil. Das Wetter hat auch gut dazu gepasst: eine dünne Schicht von hochnebelartiger Bewölkung, die hin und wieder etwas diffuses Sonnenlicht durchgelassen hat.
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09.05.2024
Im Westen Englands liegt eine Region, die für das ländliche Bilderbuch-England stehen soll. Ich hatte mich nicht allzu gründlich informiert und war etwas überrascht, dass es dort ganz anders aussah, als ich das ländliche England im Kopf hatte, das mir die Fotografen aus nördlicheren Teilen des Landes in meiner Twitter-Timeline zeigen (ja, man kann auch Fotografen folgen, ohne Instagram zu benutzen). Etwa so, als hätte man den Schwarzwald als typische deutsche Landschaft im Kopf und würde dann auf die Schwäbische Alb kommen – die ja auch ihren Reiz hat.
Leider war das Wetter nicht allzu fotogen: das gute Licht abends und morgens hat gefehlt wegen Dunst und Wolken, obwohl es tagsüber meistens sonnig war. Abgesehen von diesem einen Tag, als abends Schauer aufzogen und ich die Hoffnung hatte, dahinter einen besonderen Sonnenaufgang festhalten zu können, der allerdings nur in der Ferne zu erahnen war.
Was es allerdings noch gab, obwohl wir ein bisschen spät dran waren: die berühmten Bluebells in den Wäldern. Hier mangels Morgenlicht mittags dokumentiert. Kann natürlich nicht mithalten mit den Bildern in meinem Twitter-Feed, aber ein englischer Tourist würde in vier Tagen Schwarzwald wahrscheinlich auch nicht an meine Bilder herankommen.
Eine Stelle, die mir auf der Hinfahrt schon besonders gut gefallen hatte, musste ich dann unbedingt noch ablichten. Zu sehen ist die Straße von Slad nach Stroud mit der Aussicht in ein besonders idyllisches Cotswolds-Tal.
Ansonsten waren die Tage in den Cotswolds geprägt von Ausflügen in die hervorragend erhaltenen typischen Ortschaften der Region. Hier z. B. Burford:
Arlington Row in Bibury, eine besonders schöne alte Häuserreihe, was sich leider herumgesprochen hat – trotzdem hatte ich Glück und konnte einen Moment ohne Touristen einfangen.
Broadway (nicht in New York):
Und Gloucester, die Hafenstadt, die an die Cotswolds grenzt. Ein Musterbeispiel für die vielen unlogischen Aussprachen englischer Ortsnamen ("Gloster"). Ich fand es nebenbei amüsant, wie inkonsequent die Engländer auch sind, wenn es darum geht, Ortsnamen auf Wegweisern abzukürzen. Ich habe u. a. Glos, Glouc, Gloucs und Glouc'r auf Schildern und Straßen gesehen.
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05.05.2024
Ich hatte mir vorgenommen, London zu mögen. Es war nicht einfach: eine Stadt, die noch größer ist als das unerträgliche Paris, ist mir mir einfach nicht kompatibel. Aber man muss der Stadt zugestehen, dass sie trotz ihrer Übergröße deutlich angenehmer war als Paris. Wenn man Glück hat mit dem Wetter (siehe folgende Bilder), dann hält sich auch die Anzahl der Touristen auf der Uferpromenade der Themse in Grenzen.
Wir haben die Reise bewusst so geplant, dass in London ein Sonntagmorgen dabei war, in der Hoffnung, dort im touristischen Zentrum Bilder ohne Trubel machen zu können. Es hat tatsächlich funktioniert. Und ich durfte nebenbei die Westminster-Glocken einschließlich Big Ben schlagen hören, die tagsüber im Straßenlärm untergehen.
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