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20.12.2012

Zwischenhoch (2): Feldberg

Nach einem freundlichen Tag war es schon wieder vorbei mit dem Zwischenhocheinfluss. Morgens kündigte sich bereits die Warmfront des nächsten Tiefs an. Das ist einerseits traurig, da diese zumindest unterhalb 1300m erneut Tauwetter mit sich bringen wird - allerdings sind morgens aufziehende Warmfronten immer für farbenfrohe Sonnenaufgänge gut. Trotzdem hatte ich mit einem so intensiven Morgenrot nicht gerechnet.

Fotoziel war an diesem Morgen das Feldbergmassiv. Ich dachte eigentlich, ich sei früh genug dran, doch schon lange vor Sonnenaufgang begann der Himmel zu brennen. Das Rot des Himmels war so stark, dass es in der Gegenrichtung die Landschaft surreal beleuchtete - und das bereits mehr als eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.

Vom Morgenrot angeleuchtete Winterlandschaft am Feldberg

So sah es in der Gegenrichtung aus:

Morgenrot am Feldberg

Noch etwa 20 Minuten bis Sonnenaufgang, zu diesem Zeitpunkt waren die Farben am intensivsten ...

Vom Morgenrot angeleuchtete Winterlandschaft am Feldberg

... doch da stand ich gerade leider an der falschen Stelle, um nochmals in die andere Richtung zu fotografieren. Die einfachste Aufstiegsroute zum Seebuck, die bei Tiefschnee begehbar ist, führt im Uhrzeigersinn um den Berg herum, und zu diesem Zeitpunkt befand ich mich gerade auf der Westseite. Kurz darauf konnte ich immerhin einen "Streifschuss" des Farbspektakels mit Blick nach Nordosten mitnehmen:

Winterliche Morgenstimmung am Feldberg

Oben angekommen war dann das Beste vorbei, aber was von den Farben übrig war, konnte sich immer noch sehen lassen.

Winterliche Morgenstimmung am Feldberg

Winterliche Morgenstimmung am Feldberg

Als die Sonne über den Horizont stieg, waren die Himmelsfarben weitgehend verblasst. Normalerweise sieht man von diesem Aussichtspunkt aus den Feldsee, doch nun versperrte eine recht ausgeprägte Wechte die Sicht ...

Wintermorgen auf dem Seebuck

... und diese zu betreten war mir dann doch zu riskant.

Wechte am Seebuck

Die Sonne verschwand schnell wieder hinter den Wolken und ließ sich den Rest des Tages nicht mehr blicken.

Winterlandschaft auf dem Seebuck

Blick vom Seebuck zu den Alpen


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19.12.2012

Zwischenhoch (1): Schauinsland

Eigentlich hasse ich kaum etwas mehr als zyklonale Westlagen im Winter. Die meiste Zeit herrscht dabei im Hochschwarzwald (außer in den Gipfellagen) ekligstes Schmuddelwetter mit ergiebigen Regenfällen, gelegentlicher Neuschnee durch Rückseitenschauer wird meist schnell wieder weggeschwemmt. Doch diesmal folgte so einer Rückseite, die oberhalb 1000m nochmal schön winterliche Verhältnisse brachte, ein Zwischenhoch. Für etwa 24 Stunden stellte sich freudliches Winterwetter ein, und es gab einen Abend und einen Morgen mit außerordentlich fotogenen Stimmungen, wie man sie einer Wz-Lage normalerweise nicht zutrauen würde.

Aus dem missglückten Fotoausflug eine Woche zuvor hatte ich gelernt. Manchmal muss es eben doch der Schauinsland sein - ich hatte dort zwar schon alles fotografiert, aber noch nicht bei jedem Wetter. :-)

Auf den Gipfel führten mehrere Fußspuren, aber nur eine einzige Person vor mir war an diesem Tag auch auf den Aussichtsturm gestiegen. Ich frage mich, wie sich die anderen alle so etwas entgehen lassen konnten ...

Aussicht vom Schauinsland im Winter

Aussicht vom Schauinsland im Winter

Aussicht vom Schauinsland im Winter

Blick vom Schauinsland über Hofsgrund zu den Alpen

Aussicht vom Schauinsland im Winter

Blick vom Schauinsland über St. Wilhelm zum Feldberg

Alpenblick vom Schauinsland

Dafür war anschließend bei den Windbuchen deutlich mehr Betrieb. In den paar Minuten, die ich mich dort aufhielt, habe ich (wenn ich mich nicht verzählt habe) gleich 8 andere Fotografen getroffen. Ich werde es nie verstehen, was andere Leute daran finden, zusammen mit dutzenden anderen Fotografen das millionste Bild vom Mono Lake, Antelope Canyon, Seljalandsfoss usw. zu machen - ich bin beim Fotografieren lieber ungestört. Nur war in diesem Fall war die Stimmung leider zu schön, um einfach daran vorbeizufahren, also habe ich den Zwischenstop eben schnell hinter mich gebracht:

Windbuche am Schauinsland

Aussicht bei den Windbuchen am Schauinsland

Windbuche am Schauinsland

Aussicht bei den Windbuchen am Schauinsland

Aussicht bei den Windbuchen am Schauinsland

Zum Einbruch der Dämmerung begab ich mich dann auf die Kuppe nahe dem Hotel Halde, von der man eine sehr schöne Rundumsicht genießen kann. Der Hügel befindet sich - genauso wie die Windbuchen - auf einem Privatgrundstück, doch ich dachte immer, dass es eigentlich niemanden stören sollte, wenn man im Winter bei Schneelage, wenn an landwirtschaftliche Nutzung sowieso nicht zu denken ist, solche Grundstücke betritt. Anders als bei meinem letzten Besuch standen dort inzwischen allerdings diverse Schilder, zum einen "Kein Wanderweg" an der Grundstückszufahrt und zusätzlich mehrmals "Betreten des Grundstücks verboten" am Rand dieses Weges. OK, ich kann es ja verstehen - aber ich musste diese Bilder einfach unbedingt haben. 8-) Es soll auch nicht wieder vorkommen. Zumindest nicht, bevor die Wetterbedingungen das nächste Mal so perfekt sind wie an diesem Abend ...

Schauinsland / Halde, Abenddämmerung im Winter

Schauinsland / Halde, Abenddämmerung im Winter

Schauinsland / Halde, Abenddämmerung im Winter


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12.12.2012

Epic Fail

Richtig viel unberührter Schnee, Frost, Reif, klarer Himmel - es sollte ein perfekter Wintertag werden, wie er auch in den Hochlagen des Schwarzwalds selten vorkommt. Da wollte ich unbedingt Bilder machen, für die sonst selten Gelegenheit ist: die typische, idyllische, aber eher unspektakuläre Hochschwarzwälder Kulturlandschaft, tief verschneit und vereist. Schauinsland, Feldberg und Co kann man schließlich im Winter auch fotografieren, wenn unterhalb 1000m nicht viel geht.

Doch mein Vorhaben - einfach mal drauflosfahren und an den richtigen Stellen ein paar Bilder machen - wurde ein völliger Reinfall. Bei dem vielen Schnee war Anhalten am Straßenrand genauso schwierig wie zu Fuß abseits der Straße vorwärtszukommen. Ich hätte es eigentlich wissen müssen ...

Das einzige halbwegs brauchbare Bild von diesem Morgen:

Wintermorgen bei St. Märgen

Am Abend machte ich mich dann doch noch auf dem Weg zum Feldberg. Da kann man eigentlich bei so einer Wetterlage nichts falsch machen. Eigentlich ... Doch ich war sowieso schon zu spät dran und bildete mir dann noch ein, ich könnte den Wanderweg vom Hebelhof aus nach oben benutzen. Bei der Schneelage erwies sich das als Trugschluss. Letztendlich lief es also auf zwei komplett vermasselte Fototouren an einem Tag hinaus - und das ausgerechnet am letzten Tag vor der Umstellung der Großwetterlage auf deutlich milderes Wetter.

Die Bilder, die ich an diesem Abend gerne gemacht hätte, lassen sich immerhin auf dem Blog von Maximilan Ziegler bewundern.


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10.12.2012

Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht - 4 Gigapixel

Bis vor zwei Jahren wurde ein Gigapixel-Rekord nach dem anderen gebrochen, dann verlor das Wettrennen um die höchste Pixelzahl seinen Reiz. Doch wie mir scheint, hat bis heute niemand den Rekord für das weltgrößte Kugelpanorama bei Nacht für sich beansprucht - also übernehme ich das eben. :-) Und welches Motiv wäre dafür wohl besser geeignet als der schönste Weihnachtsmarkt Deutschlands?

Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Diesmal gab es gleich am ersten Wochenende perfektes Winterwetter und damit beste Bedingungen für die Aufnahme dieses Panoramas. Ein Klick auf das Bild führt zur 4 Gigapixel großen "Vollversion".

Weihnachtsmarkt Ravennaschlucht Panorama Preview


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05.12.2012

Zyklonale Nordwestlage

Es ist bereits mein fünfter Winter im Hochschwarzwald, und jetzt hat sich endlich die Großwetterlage eingestellt, auf die ich in den Wintern 06/07, 07/08, 10/11 und 11/12 vergeblich gewartet habe. Tiefdruckgebiete ziehen in rascher Folge vom Nordatlantik nach Mitteleuropa und bringen dem Tiefland meist nasskaltes Schmuddelwetter, während die Hochlagen gründlich eingeschneit werden. Eine schönere Wetterlage kann man sich als Winterliebhaber im Hochschwarzwald kaum vorstellen. Der einzige Nachteil ist, dass es die Sonne dabei nur selten durch die Wolken schafft. Dafür präsentiert sich die Landschaft in diesen kurzen Abschnitten ruhigeren Wetters als Winterwunderland der Extraklasse.

Blick vom Hochfirst (Aussichtspunkt Luchs) über Saig

Winterlandschaft Breitnau-Hinterdorf


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01.12.2012

Blick auf Blasiwald

Dieses Motiv stand schon im letzten Winter auf meiner Liste. Auf dem Höhepunkt der Kältewelle im Februar machte ich mich auf den Weg, mit den -23°C kam mein Motor mangels angemessenem Frostschutz aber nicht klar und ich demzufolge nicht an. Heute lief es bei angenehmen -12°C deutlich besser.

Blick auf Blasiwald

Schwarzatal bei Blasiwald

Winterwald bei Schluchsee

Blick auf Blasiwald


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30.11.2012

Schnepfhalde

Auf dem Schauinsland wäre die Stimmung an diesem Abend sicherlich großartig gewesen: frischer Schnee, sonnendurchflutete Täler und grandiose Lichtstrahlen. Doch inzwischen habe ich von allen Aussichtspunkten rund um diesen Berg schon so viele Fotos gemacht, dass er mich kaum noch reizt. Der höchste Schwarzwälder 1200er, die Schnepfhalde bei Menzenschwand, war dagegen noch fotografisches Neuland - nicht nur für mich, es gibt allgemein kaum Fotos von dieser durchaus sehenswerten Aussicht. Die Stimmung konnte zwar nicht mit dem mithalten, was sich (vermutlich) auf dem Schauinsland abgespielt hat, aber inzwischen halte ich "ganz nette" Fotos aus unbekannten Perspektiven für genauso wertvoll wie spektakuläre Bilder von Motiven, die schon zigtausendmal abgelichtet wurden.

Winterlandschaft, Schnepfhalde

Aussicht von der Schnepfhalde


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27.11.2012

Der Winter ist da!

Die milde Spätherbstwetterlage geht zu Ende, mehrere Tiefs führen schrittweise kältere Luft vom Nordatlantik heran. Diesmal kommt nicht wie gewohnt der Norden Deutschlands als erstes in den Genuss der Kaltluft, stattdessen wird es von Westen her allmählich kälter. Dadurch ist diesmal der Schwarzwald aufgrund seiner Höhe das erste Mittelgebirge, das Neuschnee zu verzeichnen hat. An diesem Dienstag waren immerhin die Lagen oberhalb 1200m weiß, zwei Tage später ist ein heftiger und nachhaltiger Wintereinbruch bis in mittlere Lagen zu erwarten. Endlich macht das Wetter wieder Spaß! :-)

Dokumentation des ersten Schnees (im eigentlichen Winter) am Feldberg:

Wintereinbruch am Feldberg

Wintereinbruch am Feldberg

Wintereinbruch am Feldberg


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21.11.2012

Spätherbstliche Einsamkeit

Kahle Spätherbstlandschaft und bedeckter Himmel - bei diesen Bedingungen ist es selbst am Schluchsee schwierig, ein ansprechendes Foto zustande zu bringen. Doch irgendwie hat diese Jahreszeit auch etwas für sich: Im Hochschwarzwald ist das ganze Jahr über mehr oder weniger Hauptsaison, nur im Spätherbst steht alles still. Hotels, Gasthöfe und Souvenirläden machen Betriebsferien. Beim Wandern ist man meistens allein, selbst die sonst so überlaufene Wutachschlucht ist völlig menschenleer, gerade am Wochenende, weil es da in der weiteren Umgebung keine öffentliche Verkehrsanbindung mehr gibt. Auch am Schluchsee trifft man nur ein paar vereinzelte Spaziergänger. An den beliebten Hochschwarzwälder Touristenzielen die Einsamkeit zu genießen ist eine sehr angenehme Erfahrung, die die meisten Besucher niemals machen werden ...

Schluchsee im Spätherbst


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18.11.2012

Auf der Hochburg

Die ganze Woche hatte die Rheinebene eine Hochnebeldecke über sich, den Sonnenhungrigen blieb nichts anderes übrig, als in den Hochschwarzwald zu flüchten. An diesem Sonntag kamen auch die tiefen Lagen endlich wieder in den Genuss einiger Sonnenstrahlen, so dass man als Hochschwarzwaldbewohner auch mal den umgekehrten Weg nehmen und einen Ausflug ins Tiefland machen konnte. Dort war noch ein wenig von den warmen Herbstfarben übrig geblieben, während weiter oben schon alles kahl war. Das Bild zeigt den Blick von der Hochburg bei Emmendingen auf Sexau.

Blick von der Hochburg über Sexau


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