02.11.2024
Ich bin mir nicht sicher, ob es das wert war ...
Die Nebelgrenze lag diesmal höher, über 1000 Meter, zum Abend hin eher in Richtung 1200. Da musste man schon auf die höheren Berge, um darauf hinunterschauen zu können. Zum Beispiel auf den Belchen, der als schönster Aussichtsberg im Schwarzwald gilt. Er ist sehr leicht zu erreichen, wenn man Auto und Seilbahn nutzt. Wenn man auf beides verzichtet, ist es dagegen eine größere Aktion, auch wenn man ein E-Bike hat. 1000 Höhenmeter sind quasi unumgänglich, das geht gerade so mit einer Akkuladung.
Es sei denn, man nutzt die Fahrradbeförderung mit dem Bus über den Feldbergpass. Von dort über Notschrei und Wiedener Eck zum Belchen, so bleibt man unter den 1000 Höhenmetern, aber hat dafür einiges an Strecke zu bewältigen. Ich habe den Fehler gemacht, zwischen Trubelsmattkopf und Wiedener Eck auf dem Westweg zu bleiben, obwohl ein Schild darauf hinweist, dass Radfahrern davon "dringend abgeraten" wird und man besser den ausgewiesenen Radweg nutzen soll. Aber ich habe auf schöne Nebelgrenzstimmungen auf diesem Abschnitt gehofft – die es tatsächlich gab, aber die Fotos sind leider nicht so gut gelungen wie erhofft, und beim Schieben des Fahrrads über Steine und Wurzeln ist viel Zeit draufgegangen, so dass es am Ende knapp wurde mit dem Sonnenaufgang auf dem Belchen.
Fotografieren unter Zeitdruck an einem Ort, der einem nicht zu 100% vertraut und nebenbei an so einem Tag ziemlich überlaufen ist (ich kann es den Leuten nicht verdenken, außerdem war ich ja selbst Teil des Problems), das führt selten zu optimalen Ergebnissen. Und anschließend dann mit dem Rad bei Nacht und sehr viel Nebel hinunter nach Münstertal: ich hätte vielleicht vorher in Erfahrung bringen sollen, dass das vom Wiedener Eck noch fast 15 Kilometer sind, dann hätte ich vielleicht nicht den Zug um zwei Minuten verpasst. Abfahrt um 14 Uhr in Titisee, Ankunft zu Hause nach 21 Uhr, und das für eine halbe Stunde Stress-Fotografie. War es das wert?
Gut, wenn man die Stimmungen auf dem Hinweg und das Erlebnis des Sonnenuntergangs mit einrechnet, war es vielleicht doch ein lohnender Ausflug. Fotos sind nicht alles. Und ein paar brauchbare waren ja auch dabei.